17.05.2023 | Katrin Baginski
Viel Abstimmungsarbeit war nötig, um ein tragfähiges Konzept zu realisieren. Leistungen aus zwei unterschiedlichen Rechtskreisen mussten sinnvoll zusammengeführt werden. Das Jugendamt Bergstraße und der Geschäftsbereich Kinder, Jugend und Familie (KiJuFa) der NRD haben diese Herausforderung souverän gemeistert. An der Bergstraße ist das erste inklusiv ausgerichtete Angebot für Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung umgesetzt. Nun geht es darum, den Prozess weiterzuentwickeln und fortzuführen.
„Die Kinder und Jugendlichen sind mittlerweile im Alltag angekommen“, gibt Leiterin Petra Schäfer einen Einblick. „Wir haben uns alle etwas eingelebt, sowohl in der Gruppe als auch im Team.“ Vier Jungen und ein Mädchen zwischen sechs und 17 Jahren leben derzeit in der Wohngruppe über der KiJuFa-Geschäftsstelle in Bensheim und haben hier ein Zuhause auf Zeit gefunden. Ihre Lebenssituationen sind sehr unterschiedlich, ebenso ihr Förderbedarf: von Entwicklungsverzögerungen bis hin zur Autismus-Spektrum-Störung.
Das Team um Petra Schäfer setzt sich deshalb zusammen aus Fachkräften der beiden Bereiche Jugendhilfe und Eingliederungshilfe. Es umfasst Erzieher*innen, Sozialpädagog*innen, Heilpädagog*innen, Heilerziehungspfleger*innen und eine Krankenschwester. Diese Kombination macht das Angebot besonders und ist zugleich eine Voraussetzung für eine gelingende individuelle Begleitung: „Wir sind in der Lage unterschiedliche Sichtweisen und vielfältiges Know-how zu nutzen“, erläutert Petra Schäfer. Um den gemeinsamen Weg weiterzuentwickeln, steht der Geschäftsbereich KiJuFa auch in engem Austausch mit den NRD-Fachbereichen der Eingliederungshilfe. „Wir befinden uns in einem ständigen Entwicklungsprozess und lernen alle voneinander“, bestätigt Geschäftsbereichsleiterin Nicole Steigler.
In der Wohngruppe in der Europa-Allee hat sich eine erste Routine und Regelmäßigkeit entwickelt, die allen Beteiligten Sicherheit gibt. Für einen Jungen wurde ein Kita-Platz gefunden, ein anderer hat eine Teilhabeassistenz zur Schulbegleitung erhalten. Bis zum Sommer sollen die übrigen Wohnplätze belegt werden. Dabei muss auf eine sinnvolle Zusammensetzung der Gruppe geachtet werden. Auch personelle Unterstützung wird noch benötigt. Eine Stelle ist derzeit ausgeschrieben. Das Team freut sich auf kollegiale Verstärkung. Der erfolgreiche Start zeigt bereits, dass es möglich ist, junge Menschen mit unterschiedlichem Unterstützungsbedarf mit und ohne Behinderung gemeinsam zu betreuen.
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